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Einzelheiten zum Hause G.

Bald fünf Dezennien blieb ich still. Heut breche ich mein Schweigen und werde dem, der’s wissen will, die schlimme Wahrheit geigen.

Die Mutter G. kuckt ganztags fern mit prima Tupper-Ischen. Nachts kaut sie an solventen Herrn in separierten Nischen.

Der Vater G. zog früh schon aus in den Geräteschuppen Dort spielt er nun sein Reinundraus mit aufblasbaren Puppen.

Mein Onkel wohnt in Blödistan im Ortsteil Steindoofstraaten. Die Tante: eigentlich ein Mann. Er hat’s ihm nie verraten.

Ich hab neun Kinder und, juchhe!, neun große Müslihasser. Ihr Ding heißt Koks und Toffifee in Whisky, Eis und Wasser.

Den Bruder? Ja, ich schlug ihn tot, das war wohl echt daneben. Auch Oma starb in selber Not, doch Opa blieb am Leben.

Da brachte ich den Pastor um. Ich stahl ihm die Kollekte sowie auch das Plutonium, das ihm im Hintern steckte.

Die Frauen lieb ich schön und klug. Vier Stück hab ich am Laufen. Zwei Jahre noch, dann is’ genug, dann wollnse mich verkaufen.

Thomas Gsella

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