Alte im Unterricht
: Auch Lehrer haben einen harten Job

So kann man mit einer Berufsgruppe nicht umgehen. Mag sein, dass sich das Mitleid der Bevölkerung mit den Lehrern in Grenzen hält. Ist doch der Beruf relativ gut bezahlt, so dass eine Flucht in die Teilzeit, anders als bei Erzieherinnen etwa, überhaupt möglich ist.

KOMMENTAR VON KAIJA KUTTER

Aber es sagt schon etwas aus, wenn ein so hoher Anteil der Pädagogen frühzeitig den Rückzug antritt. Eltern können das vielleicht nachvollziehen. Schon der Umgang mit wenigen Kindern zu Hause ist anstrengend und fordernd. Für viele Kinder in einer Klasse der einzige Ansprechpartner zu sein, schlaucht.

Der Senat muss hier das Gespräch suchen und sich dem öffentlichen Abgleich der Argumente stellen. Nur zu sagen, dass die Rente mit 67 sonst nicht genug einbringt, reicht nicht.

Es gibt ja Argumente, weiche Faktoren, die eine Rolle spielen. Eine neue Lernkultur, in der Lehrer nicht mehr Alleinunterhalter sind, sondern Lernberater, die im Team arbeiten, könnte entlasten. Und ein System, das die Kinder individuell fördert und nicht als Versager aussortiert, ist befriedigender als die heutige Schule.

Vor die Wahl gestellt, ob es jetzt lieber kleinere Klassen oder eine spürbare Altersentlastung geben soll, fällt die Antwort leicht. Es funktioniert ja irgendwie mit den vielen Teilzeitlehrern. Nur, dass die sich jetzt wehren, ist ihr gutes Recht.