KRISENMANAGEMENT

Weniger Arbeit für weniger Lohn – Opel hat dieses Modell nicht erfunden. Als wegweisend galt die Einführung der Viertagewoche bei Volkswagen in Wolfsburg. Die Wochenarbeitszeit wurde ohne Lohnausgleich von 36 auf 28,5 Stunden gekürzt. Das Modell unter dem Motto „Hauptsache Arbeit“ sicherte 30.000 Jobs. Die Viertagewoche ohne Lohnausgleich würde der in die roten Zahlen geratene baden-württembergische Energiekonzern EnBW auch gerne einführen.

Auch bei der Deutschen Telekom sollen Arbeitszeitverkürzungen aus der Misere helfen. Der Großkonzern will seine 100.000 Mitarbeiter in Deutschland nur noch 34 statt bisher 38 Stunden arbeiten lassen, ebenfalls ohne Lohnausgleich. Gleichzeitig soll auf betriebsbedingte Entlassungen verzichtet werden. Anders als bei Opel hat die zuständige Gewerkschaft Ver.di die Pläne als „indiskutabel“ bezeichnet.

Länger wird dagegen bei Continental gearbeitet – fürs gleiche Geld. Der Reifenhersteller ist einer von 50 Betrieben in Westdeutschland, die eine Klausel im Tarifvertrag der Gewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie nutzen, die dieses Modell in Überlebenskrisen eines Betriebs ausdrücklich erlaubt. TOK