Strategie der Herrschenden

betr.: „Publizistisches Wegbeißen“ (Leserbrief von P. Köster), taz bremen vom 13. 10. 04

Nicht selbstverständlich, dass ihr wacker meine polemische Bemerkung zu eurer Redaktionspolitik nicht gekürzt habt. Mir wäre es aber lieber gewesen, ihr hättet stattdessen folgende Sätze mit abgedruckt: „Allem ‚Betreuungsintensivierungs‘-Gerede wird aber die Grundlage entzogen, wenn die Maßnahmen sogar dazu beitragen, dass noch weniger Arbeitsplätze vorhanden sind. Als einziger sicherer Effekt von Hartz IV bleibt dann die Stärkung der Kapitalseite übrig, die sich über den Angriff auf die Lohnhöhe freuen kann, wie er durch Arbeitszwang unter Tarif mitsamt drohendem ‚Drehtüreffekt‘ der 1-Euro-Jobs vorprogrammiert ist.“ Nur so wird deutlich, dass der vorangegangene Hinweis auf die Senkung der kaufkräftigen Nachfrage durch Hartz IV nicht nur eine volkswirtschaftliche Banalität ausspricht, sondern auf die Darstellung einer für alle Lohnabhängigen brisanten Strategie der Herrschenden abhebt.

PETER KÖSTER, Bremen