Wie man Frau Merkel mobbt

Die Frauen erklären sich solidarisch mit ihr „Bild“ gibt sich besorgt

Das Schöne an Angela Merkel ist, dass sie Krisen (bei denen es sich freilich NICHT um Krisen handelt) nicht alleine durchstehen muss (weil sie NICHT einsam ist, obwohl sie IN DEN LETZTEN TAGEN sehr einsam ausgesehen haben soll). Das Schöne im Fall Angela Merkel ist, dass sich sofort die geschlossene Frauen-Reihe der CDU hinter und neben sie gestellt hat (freilich NICHT vor, weil: es handelt sich ja um gar keine Krise): Die Vorsitzende der Frauen-Union Maria Böhmer, die Expräsidentin des Bundestags Rita Süssmuth und die Oberbürgermeisterin von Frankfurt/Main Petra Roth.

Die drei Damen von der CDU sagten der gender-politisch korrekten Bild wichtige Sätze: Dass Angela Merkel intelligent ist und daher Männer provoziert. Dass sie erstaunt sind, dass die Frauenfrage im Jahr 2004 überhaupt auftaucht. Dass es um Kompetenz geht und nicht um Geschlecht. Doch, ja.

Weil es eigentlich genau darum ginge (es freilich aber NICHT zu vermeiden gilt, als CDU-Frauenreihe und als Frau im Allgemeinen endlich wieder politisch die Stimme zu erheben), haben die Damen einmal mehr ein Lehrstück weiblichen Zusammenhalts, von verschworener Verschwesterung in der Macht, vorgeführt: Wer als Frau Solidarität von Frauen zugesprochen bekommt, ist abgeschrieben. Das weiß jede. Sogar Edmund Stoiber.

Fehlte eigentlich nur noch das ermunternde: Heul doch! Dann wäre die Opfer-Solidarität erst richtig frauensolidarisch. SL