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Vorname Carmen

Im Saalbau Neukölln gibt man Bizets Prachtstück schon ein wenig abgestaubt, mehr für die Berliner Verhältnisse

„Carmen“ im Saalbau Neukölln, Karl-Marx-Straße 141. 7./9./11./13./15./16. November, 19.30 Uhr

Okay, das mit dem Foto nebenan ist ein klein wenig gemogelt. Eine Montage, bei der einfach eine Bühnenszene schon mal versuchsweise in den Fernsehrahmen eingepasst wurde. So aber ist es nicht im Saalbau Neukölln, und um Unterhaltung geht es doch, nur eben nicht als Pantoffelkino, sondern mehr X-large, weil ja auch die freie Szene nicht kleinmütig bleiben muss und sich schon einmal die ganz große Oper trauen soll: „Carmen“ also, Georges Bizets Prachtstück, das von dem (inzwischen über hundert Köpfe zählenden) Team auf die Bühne gebracht wird, das im vergangenen Jahr mit Rossinis „Italienerin in Algier“ bereits eine kleine Erfolgsbank aufgerichtet hat. Die Liebhaber von Flamenco-Rüschen und Zigeunerromantik werden sich bei dem neuerlichen Umtun im Opernfundus aber möglicherweise grämen. Denn in der Regie von Nelly Danker (die musikalische Leitung hat Friedrich Suckel, für die Ausstattung sorgte Franziska E. Waldmann) wird Carmen aus den Fängen des spanischen Fremdenverkehrsamts geholt und in ein recht heutiges Berlin ausgesiedelt, um den eigentlichen Plot mit seiner Liebesgeschichte um zwei Außenseiter stärker zu konturieren. Karten unter ☎ 68 09 37 79. TM

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