Gibt es weniger gefährliche AKWs?

betr.: „AKW Stade: Die Grünen haben ihren ersten Ausstiegserfolg – Ein Reaktor wird endlich sicher“, taz vom 5. 11. 03

Stade wurde aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen und nicht, weil die Grünen es wollten. Wenn, ja wenn, dann 2005 Obrigheim an der Reihe ist, dann sind in acht Jahren Rot-Grün immerhin zwei von 19 deutschen Atomkraftwerken vom Netz gegangen. Respekt! Bei dem Tempo müsste die Regierung nur noch 76 Jahre an der Macht bleiben und schon ist der „Ausstieg“ komplett.

Aber mal im Ernst. Was soll die Einstufung in gefährliche und weniger gefährliche Meiler? Jeder Einzelne von ihnen ist eine dauerhafte und unkalkulierbare Gefährdung für die Bevölkerung. Hat der Verfasser die Beinahe-Katastrophe von Brunsbüttel 2001 schon vergessen? Dass der Bericht über die Sicherheit der deutschen AKWs gegen Abstürze großer Passagierflugzeuge unter Verschluss gehalten wird, hat sicher auch seinen Grund.

Wenn man dann noch die weiterhin völlig ungeklärte, aber merkwürdigerweise in den fünf Jahren Rot-Grün keinen Schritt vorangekommene Frage der Endlagerung bedenkt, dann sollten die Grünen sich doch mal ernsthaft fragen, was sie denn überhaupt erreicht haben!? […] Sobald die nächste CDU-geführte Regierung an der Macht ist, sind die Verträge zum „Konsens“ das Papier nicht mehr wert, auf dem sie gedruckt sind.

ANDREAS STROHMEYER, Affinghausen

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