Streit um Hotel im Schanzenpark
: Wasserturm-Treffen abgebrochen

Unter massivem Polizeiaufgebot hatte das Bezirksamt Eimsbüttel am Donnerstagabend in die Schule Altonaer Straße geladen, um über die Pläne für den Sternschanzenwasserturm Auskunft zu geben. Doch das Informationstreffen, zu dem 150 Besucher gekommen und 186 Polizisten ins Schanzenviertel angerückt waren, endete schon nach 30 Minuten. „Wegen Störungen von etwa 40 Leuten“ brach Amtsleiter Jürgen Mantell (SPD) die Veranstaltung ab, wie dessen Mitarbeiter Rolf Schuster berichtete. Zuvor habe Jürgen Kolper von der Firma Patrizia Projektentwicklung „gegen alles übertönende Pfiffe und Beifall“ seine Umbaupläne für den Turm im Park zu einem Mövenpick-Hotel vorgestellt.

Das „Freie Netzwerk zum Erhalt des Sternschanzenparks“ äußerte „Bedauern“ über den kurzen Abend und die Hoffnung, dass dieser „die Möchtegernhotelbauer und politischen Entscheidungsträger zum Nachdenken bringt“. Doch das Bezirksamt zieht als einzige Konsequenz, so Schuster, „dass es keine weitere öffentliche Informationsveranstaltung vor Baubeginn geben wird. Das macht keinen Sinn.“ Frühestens zu Jahresende könnten die Arbeiten im Turminneren starten (siehe Foto).

Laut Polizei entlud sich der Protest gegen den Hotelbau auch durch das Werfen von Gegenständen. Zwei Personen wurden vorläufig festgenommen. Der GALier Claudius Lieven kritisierte den Polizeieinsatz. „Die Leibes- und Taschendurchsuchungen aller Besucher beim Einlass waren unverhältnismäßig“, rügte er, „so verstärkt man nur Befürchtungen, ein Teil der Parkbenutzer solle vertrieben werden.“ wei/F: Hendrik Doose