das gedächtnis der orte IV

Wo sich heute Wohnungen und eine Druckerei befinden, hatte in der Nazidiktatur zunächst die „Hilfspolizei“ ihren Sitz. Diese war am 22. Februar 1933 von Hermann Göring, neuer preußischer Innenminister, ins Leben gerufen worden. Sie bestand vor allem aus SA- und SS-Angehörigen, war mit Pistolen bewaffnet und hatte die gleichen Befugnisse wie Polizei und Landjäger. Sie wurde vor allem gegen politische Gegner eingesetzt, die regelmäßig misshandelt und gefoltert wurden. Später war das Haus Aquinostr. 11, inmitten eines kommunistisch geprägten Viertels, Geschäftsstelle verschiedener NSDAP-Ortsgruppen.

Sabine Würich fotografierte das Haus im Agnesviertel Anfang des vorigen Jahres für ihr Buch „Das Gedächtnis der Orte – Spuren nationalsozialistischer Verbrechen in Köln“ (Emons Verlag Köln, 19 Euro). Die taz zeigt eine Auswahl daraus in unregelmäßiger Folge. Wer mehr sehen will, kann das noch bis zum 14. November in der gleichnamigen Ausstellung im Kölner NS-Dokumentationszentrum im EL-DE-Haus (Appellhofplatz 23-25). SCH