Problem & Lösung
: Neugierige Volksvertreter

Alles ein wenig trübe, die Konjunktur drückt aufs Gemüt und die Nase tropft auch noch. Doch dann: eine gute Nachricht. Wir finden sie in einer aktuellen Senatsvorlage: Der durchschnittliche Bremer Parkscheinautomat war im Jahr 2003 6,8 Mal kaputt. Im Jahr 2004 versagte er hingegen nur 6,5 Mal den Dienst. Es geht aufwärts. Und dass wir das wissen, verdanken wir den Herren Grotheer, Kleen, Jägers, Böhrnsen und der gesamten SPD-Fraktion. Messerscharf hatten die gefragt: „1. Liegen dem Senat Zahlen bzw. Erkenntnisse über die Zuverlässigkeit der Funktion der in Bremen eingesetzten Parkscheinautomaten vor? 2. Wie werden Beschwerden von Nutzern über den Ausfall von Parkscheinautomaten bearbeitet?“ Fragen, die man sich viel zu selten stellt. Dahinter verbirgt sich aber nicht nur putzige Wissbegier. Sondern eine Mission, eine humanitäre: Immer auf der Suche nach einer guten Meldung jagen unsere Abgeordneten eine Frage nach der anderen durch die Regierung. Und schon fühlen wir uns besser, müssen lächeln, wischen uns die feuchte Nase und sagen: danke, SPD.

Dorothea Siegle