hamburg heute
: „Eine Abstimmung ist denkbar“

Politiker, Journalisten und ein ehemaliger Richter diskutieren über das Grundgesetz

taz: Herr Butz, das Grundgesetz wird 60. Ein Grund zum Feiern?

Harald Butz: Ja, das finde ich schon. Karl Jaspers hat 1960 noch zurecht kritisiert, dass das Grundgesetz nicht im Bewusstsein der Bürger verwurzelt sei. Heute hat sich das geändert. Das Grundgesetz hat eine Sicherheit und Freiheit für die Bürger geschaffen, die ihresgleichen sucht.

Wieso wurde dann nie demokratisch darüber abgestimmt?

Das vermag ich nicht zu sagen. Trotzdem bin ich mir sicher, dass die Deutschen heute mit überwältigender Mehrheit zustimmen würden. In der Zukunft halte ich eine weitere Abstimmung für denkbar.

Worüber werden sich die Teilnehmer der Podiumsdiskussion streiten?

Unter anderem darüber, ob der Aspekt der sozialen Gerechtigkeit eine stärkere Basis im Grundgesetz finden muss oder nicht. Außerdem stellt sich die Frage, ob das deutsche Grundgesetz Vorbild für eine europäische Verfassung sein kann. Darüber, dass das Bestehen des Grundgesetzes ein Grund zum Feiern ist, sind sich aber alle einig.

Wie wird der Abend ablaufen?

Zunächst wird Heribert Prantl von der Süddeutschen Zeitung in das Thema einführen. Dann werden Vertreter aller vier Staatsgewalten miteinander diskutieren. Unter den Gästen ist auch Peter Zolling, der vor kurzem ein Buch zum Thema veröffentlicht hat. INTERVIEW: JNO

Diskussion um 20 Uhr im Haus der Patriotischen Gesellschaft, 10 Euro

Fotohinweis:HARALD BUTZ, 40, Organisator, Pressesprecher.