Eichen wurmen Ehlen

Die Wälder in Niedersachsen schwächeln weiter: Jeder fünfte Baum im Harz ist stark geschädigt

Hannover taz ■ Der Zustand von Baum und Borke in Niedersachsen hat sich im vergangenen Jahr kaum verbessert, der Anteil „leicht geschädigter“ Wälder zwischen Harz und Küste ist sogar von 43 auf 47 Prozent gestiegen. Das ist ein Ergebnis, das uns nicht beruhigen kann“, sagte Niedersachsens Landwirtschaftsminister Hans-Heinrich Ehlen (CDU) bei der Vorstellung des Waldzustandsberichts 2003.

Etwa 500.000 Hektar Wald sei zumindest geschwächt – das ist eine Fläche, die doppelt so groß ist wie das Saarland. Immerhin sei die Waldfläche mit „deutlichen“ Schäden in Niedersachsen im vergangenen Jahr um ein Prozent auf 11 zurückgegangen. „Deutlich“ – das heißt, dass ein Baum 25 Prozent seiner Blätter oder Nadeln verloren hat. „Leicht geschädigt“ – das entspricht „einem Patienten, der hustet“, erklärte ein Mitarbeiter Ehlens.

Vor allem der Harz sei betroffen, sagte Ehlen. Hier sei ein Fünftel der Fläche „deutlich“ geschädigt. Während es leichte Rückgänge der Schäden bei Kiefern, Fichten und Buchen gegeben habe, seien die Eichen „unser größtes Sorgenkind“, sagte der Minister. 42 Prozent der Baumart sei stark durch Käfer oder Witterung in Mitleidenschaft gezogen. Ehlen: „Das wurmt einen, da müssen wir ran“. Was aber tun gegen übersäuerte Böden, Schwefeldioxid, Stickoxide und Ammoniak, die den Bäumen zusetzen? Immerhin habe das Land die Kalkung von Wäldern seit 1985 mit rund 100 Millionen Euro bezuschusst, so der Minister. An der Fördersumme habe sich, trotz Kürzungen in anderen Landesetats, nichts geändert. ksc