DAS MÜSSEN SIE WISSEN: CASTOR

Gestern hat der Castor-Transport das Zwischenlager Gorleben erreicht. Trotz der Protestaktionen von Atomgegnern wie Iris von Knorre (24). Gestern Mittag zog sie Bilanz.

Iris, wie viele blaue Flecken hast du?

Gar keine.

Die Polizei war doch friedlich?

Bei einigen Aktionen hat sie sehr brutal zugegriffen. Es gab zum Beispiel einen gebrochenen Oberschenkel, und zwei Leute wurden im Gesicht schwer verletzt.

Gab es Grund dazu?

Auf keinen Fall. Die Leute saßen friedlich auf den Schienen. Sie hätten jederzeit weggetragen werden können. Keiner hat sich gewehrt. Uns ging es um das einfache Statement: Wir sind hier, um gegen Atomkraft zu demonstrieren, nicht um Polizisten anzumachen.

Ändert ihr eure Taktik, wenn die Polizei sowieso zugreift?

Nein. Diese Protestform hat der Öffentlichkeit gezeigt, dass wir weder Gewalt noch Atomkraft wollen. Darauf gab es sehr positive Reaktionen.

Ein Teilerfolg, um das Endlager Gorleben zu verhindern?

Der gesellschaftliche Konflikt um die Atomenergie ist noch nicht gelöst. Aber Widerstand lohnt sich. Gerade gegen das Endlager. SL