Ruf der Toten: „Darkness Bride“ im 3001: Steine weinen
Hoch über dem Dorf, vor einem der Steinhaufen, unter denen die Toten liegen, steht eine Frau in Rot. Ihre Haare wehen, und sie erzählt ihre kurze, traurige Geschichte. Es ist eine Geschichte, die die Lebenden einholen wird.
Darkness Bride, der Film von William Kwok aus Hongkong, fährt eine gewaltige Ladung Mythologie auf. Gleich zu Beginn sieht man erst eine Beerdigungs-, kurz darauf eine Hochzeitszeremonie. Und man ahnt, dass beides zusammenhängen muss hier am Ende von China, wo die Erde so karg ist, dass die Steine weinen.
Die Toten sehnen sich nach den Lebenden, das ist eigentlich ein Motiv des klassischen Schauer- oder Gespensterromans, und so sind die Bilder auch gefilmt. Düstere, ausgewaschene Farben umgeben die Protagonisten, die in einer ménage à trois leben, argwöhnisch beäugt von den Dorfbewohnern.
Der einzige Ausweg scheint die Stadt, und so sehen wir die drei jungen Liebenden über die Straße wandern, von Scheinwerfern erfasst. Doch auch die Stadt ist kein besserer Ort. Das Leben spielt sich in Wartesälen ab, in trostlosen Wohnheimen und Fabrikhallen, durch die die Menschen irren und nach ihrem Schicksal suchen.
Doch wenn sie es treffen, das Schicksal, erkennen sie es nicht. Und wenn sie es erkennen, ist es zu spät. Selten war in deutschen Kinos ein so komplett hoffnungsloser Film zu sehen. wie
Ab Donnerstag im 3001, 19 Uhr
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