piwik no script img

Wirtschaftsweise loben die Bundesregierung

Vorziehen der Steuerreform begrüßt, Merz-Vorschläge kritisiert. Lockerung des Kündigungsschutzes angemahnt

BERLIN taz ■ Willkommenes Lob oder Beifall von der falschen Seite? Das wird sich nun die Regierung fragen. Gestern gab es vom Wirtschafts-Sachverständigenrat, den so genannten Fünf Weisen, erstmals Lob nach der vielen Kritik der Vorjahre. „Wir unterstützen den Reformprozess der Agenda 2010, der nun eingeleitet ist“, sagte der Wirtschaftsweise Wolfgang Wiegard gestern in Berlin bei der Vorstellung des Jahresberichts. Es gebe „Kritik im Detail“, aber das Land sei „insgesamt auf dem richtigen Weg“.

Wiegard sprach sich für das Vorziehen der Steuerreform aus. „Wir haben uns dazu zwar skeptisch geäußert“, erläuterte der Ökonom, „jetzt haben sich die Leute aber darauf eingestellt –und da sollte sie auch durchgezogen werden.“ Das Steuermodell von Merz sei ein „interessanter Vorschlag“, sagte Wiegard, der aber „Schwierigkeiten und Ungereimtheiten“ enthalte und zudem teils kaum praktikabel sei. Es gab aber auch Kritik an der Regierung: So erwarten die Wirtschaftsweisen eine stärkere Lockerung des Kündigungsschutzes. Zudem erfüllte die Lage der öffentlichen Finanzen sie mit „großer Sorge“ – auch 2004 würde wieder mehr Schulden gemacht als investiert, obwohl die Wirtschaft wachse. URB

brennpunkt SEITE 3, wirtschaft SEITE 7

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen