… und sonst?

Totgesagte: Manchmal leben sie doch nicht so lange. Die invalide Fichte vor der Gedächtniskirche wird waidmännisch zerlegt und weicht einem Ersatzbaum, den die gedemütigten Sauerländer Spender schicken wollen. Laut Schaustellerverband beschlossen die Winterberger in einer Krisensitzung die Lieferung der Zweitfichte, um einen Imageschaden von ihrer Region abzuwenden. In Berlin hatte man vorgeschlagen, statt eines neuen Baumes lieber sozial schwachen Berliner Familien einen Kurzurlaub in NRW zu schenken. Das fand man in Winterberg dann wohl doch zu gewagt.

Schwache Aussicht auf Genesung hat das Sozialticket für den öffentlichen Nahverkehr. Die „Karte S“ für Stützeempfänger (20,40 € inkl. Fahrradmitnahme) entfällt zum Jahresende, weil der Senat die Zuschüsse streicht. Es sei denn, Sozialsenatorin Heidi Knake-Werner (PDS) holt doch noch etwas bei ihren Verhandlungen mit dem ÖPNV heraus. Was sie, wie sie gestern beteuerte, sehr hofft.

Nicht abgeschafft, aber empfindlich beschnitten: das Blindengeld. Jetzt fordert der Allgemeine Blinden- und Sehbehindertenverein (ABSV) Knake-Werners Verwaltung auf, durch Zentralisierung ihrer Arbeit Kosten zu sparen. In Hessen, so der ABSV, wickelten 22 Sachbearbeiter 13.000 Blindengeldfälle ab. Die 5.200 Berliner Fälle dagegen oblägen jeweils mehreren Mitarbeitern – an 46 Stellen in den Sozialämtern der Bezirke.