Streik legt Zugverkehr weiter lahm

Über 700.000 Fahrgäste sind von Protesten gegen Österreichs Bahnreform betroffen.

WIEN ap ■ Ein Eisenbahnerstreik hat gestern den zweiten Tag in Folge den Zugverkehr in Österreich lahm gelegt. Mehr als 700.000 Fahrgäste waren betroffen. Vor allem im Westen und Süden des Landes sowie im Großraum Wien waren die Straßen überlastet, zu größeren Staus kam es zunächst aber nicht.

Der unbefristete Streik richtet sich gegen die umstrittene Bahnreform. Von der Arbeitsniederlegung war auch der Zugverkehr von Deutschland nach Österreich betroffen. Die grenzüberschreitenden Züge nach Österreich wendeten an den letzten Bahnhöfen vor der Grenze oder fielen komplett aus, wie die Deutsche Bahn im Internet mitteilte.

Eine Einigung der Eisenbahnergewerkschaft mit der österreichischen Regierung ist weiter nicht in Sicht. Die Gewerkschaft schloss eine Verlängerung der Protestaktion über das Wochenende nicht aus. Die Regierung zeigt sich davon unbeeindruckt. Die Streiks der Gewerkschaft würden nichts daran ändern, dass diese Reform komme.

Auslöser war die Entscheidung der Regierung für die ÖBB-Reform am Dienstag. In der Reform ist die Umwandlung der ÖBB in Aktiengesellschaften vorgesehen und im Zuge dessen eine Lockerung des Kündigungsschutzes und Entlassungen.

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