Antisemitische Entgleisung in Athen

Aufregung über antijüdische Äußerung des Musikers Mikis Theodorakis

ATHEN dpa ■ Der griechische Musiker und Komponist Mikis Theodorakis („Zorbas“) hat mit einer antisemitischen Äußerung für Aufsehen gesorgt. Der Zentralrat der Juden Griechenlands (KIS) verurteilte gestern Theodorakis’ Äußerung: „Seine Aussagen bringen uns in andere Zeiten zurück.“ Der Musiker hatte gesagt: „Die Juden stehen an der Wurzel des Bösen.“

Auch der griechische Presseminister Christos Protopapas distanzierte sich von Theodorakis. Die Regierung teile diese Meinung nicht und sei mit dieser Aussage nicht einverstanden. Der Komponist nahm anschließend seine Aussage zurück. „Ich stand immer an der Seite der Schwachen. Das habe ich auch in Zeiten getan, als das israelische Volk Hilfe brauchte. Meine Aussagen betrafen die Rolle des Ministerpräsidenten Scharon und der Juden in den USA und ihre Rolle in der Aggressionspolitik des amerikanischen Präsidenten Bush. Diese Phänomene sind die Wurzel des Bösen“, erklärte Theodorakis schriftlich.

Ursprünglich hatte Theodorakis bei einer Veranstaltung in Athen einen Vergleich zwischen Griechen und Juden gezogen, wobei er feststellte, die beiden Völker stünden alleine und ohne verwandte Völker da: „Beide Völker sind bruderlos. Sie aber sind fanatisch und setzen sich durch. Heute kann man sagen, dass dieses kleine Volk sich an der Wurzel des Bösen, nicht des Guten befindet.“