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: Bei dem Ikea gibts ’ne Halle

Wo ein Kaufhaus mit dem Elch aufmacht, kann eine Sporthalle für 16.000 Zuschauer nicht sooo falsch sein, mag sich der Projektentwickler Herden & Partner gedacht haben. Und weil Ikea in zwei Wochen am Sachsendamm schwedische Weichhölzer auf den Markt wirft, soll ein neuer Superdome daneben. Eine echt gute Idee: Denn das Sportangebot passt nach Ansicht der Projektentwickler so ganz zum Geschmack der soften wie studentischen Einkäufer: Motorradrennen, Sumo-Kämpfe und Schwerathletik sollen die Ränge der Megaarena füllen. Geil!

Kommentar von ROLF LAUTENSCHLÄGER

Genial ist die Superhallen-Idee auch darum, weil sie so überaus brandneu ist – mal abgesehen von den Planungen für das Gelände des Stadions der Weltjugend, an der Avus, ganz nahe am Olympiastadion, vor dem Stadion und neben dem Stadion, auf dem Siemens-Areal in Spandau, am Ostbahnhof. Und. Und. Und. Mit der Finanzierung geht der Investor auch verblüffend neue Wege: Ein Hotel, Restaurants, die Post (ja: die Post!!!) und eine Bank als zukünftige Nutzer sollen das nötige Kleingeld bringen. Wahnsinnig innovativ.

Auf das, was jetzt passiert, dürfen wir alle gespannt sein. Wird der Bezirk sich der Sache annehmen, wird Baustadträtin Schöttler (SPD) die „Verlebendigung“ des Autobahnkreuzes Sachsendamm mittragen? Und was macht der Bausenator? Schickt er seine Verwaltung in Klausur, um die „Potenziale“ eines solchen für „Berlin zukunftsträchtigen Großprojekts“ auszuloten? Gibt Finanzsenator Sarrazin sein Okay für plötzlich notwendige Subventionen? Kündigt der Regierende die Einweihungsparty an? Fragen über Fragen zu Antworten, die wir nicht kennen. Es wird zu guter Letzt ein Ende, pardon, eine leise Entscheidung geben, die noch nie da gewesen ist. Oder doch? Erweitert Ikea?