Letztes Jahr war katastrophal

2003 starben dreimal so viele Menschen bei Beben und Unwettern wie 2002

GENF ap ■ Naturkatastrophen und Großunfälle haben im vergangenen Jahr dreimal so viele Menschen das Leben gekostet wie 2002. 76.806 Todesopfer wurden nach der Hitzewelle in Europa, nach Erdbeben, Hungersnöten, Flugzeugabstürzen und Unwettern weltweit registriert, wie aus dem gestern veröffentlichten Weltkatastrophenbericht des Internationalen Roten Kreuzes (IKRK) hervorgeht.

Der Anstieg gegenüber 2002 sei vor allem auf den heißen Sommer 2003 und das verheerende Erdbeben im Iran zurückzuführen, schreibt das IKRK. Die Hitzewelle in Europa habe bis zu 35.000 Menschen das Leben gekostet. Bei dem Erdbeben in der südiranischen Stadt Bam im Dezember wurden 30.000 bis 40.000 Menschen getötet.

Das Beispiel Bam zeige, dass eine Einbeziehung der betroffenen Bevölkerung in die Rettungsmaßnahmen oft sinnvoller sei als ausländische Hilfe, so die IKRK-Expertin Eva von Oelreich bei der Vorstellung des Berichts in Genf. Die 34 aus dem Ausland nach Bam entsandten Rettungsteams bargen nach dem Beben 22 Überlebende aus den Trümmern. Der iranische Rote Halbmond rettete mit nur zehn Suchhunden 157 Menschen, weil seine Helfer rascher vor Ort waren und sich besser auskannten.

Im Gegensatz zu den Todesfällen ging die Gesamtzahl der von Katastrophen Betroffenen 2003 zurück, heißt es in dem Bericht weiter. 255 Millionen Menschen seien verletzt oder anderweitig geschädigt worden. Dies sei deutlich weniger als 2002.