FBI ermittelt wegen Irak-Auftrag

Pentagon soll Halliburton hoch dotierte Aufträge ohne öffentliche Ausschreibung zugeschanzt haben. US-Sender zeigt Aufnahmen von Sprengstofffässern in al-Kakaa

BERLIN dpa/ap ■ Die US-Bundespolizei FBI ermittelt wegen der Vergabe lukrativer Aufträge im Irak an den Ölservice-Giganten Halliburton. Das FBI verfolge Vorwürfe einer Armeeangehörigen, wonach das Pentagon widerrechtlich nicht öffentlich ausgeschriebene Verträge an Halliburton vergab, berichten US-Medien. US-Vize Dick Cheney war bis zur Wahl vor vier Jahren Chef von Halliburton. Als Teil seines „Trennungspakets“ bezieht der Republikaner bis heute Gelder von Halliburton.

Der US-Sender ABC zeigte indes Filmaufnahmen von den im Irak verschwundenen Fässern mit 377 Tonnen Sprengstoff. Die Bilder wurden kurz nach Öffnung der Bunker im Stützpunkt al-Kakaa gedreht, neun Tage nach dem Sturz von Saddam Hussein. Die Fässer trugen bereits Siegel der Internationalen Atomenergiebehörde. Das Verschwinden der Fässer ist ein heißes Thema im US-Wahlkampf.

Im Fall des im Irak entführten Japaners wächst nach Ende des Ultimatums die Sorge um sein Leben. In der Nähe von Tikrit wurde ein Toter gefunden, doch handelte es sich um einen Iraker. Das japanische Kabinett kam zu einer Krisensitzung zusammen. Im Irak wurde indes erneut eine Journalistin erschossen. Likaa Abdel Rassak hatte als Nachrichtensprecherin für den Privatsender al-Sharkija gearbeitet. Ihr Ehemann war bereits vor einigen Monaten ermordet worden, teilte das Komitee zum Schutz von Journalisten mit.

Unter Offizieren einer britischen Einheit mehrt sich offenbar der Unmut über die Verlegung in den Krisengürtel südlich von Bagdad. Der Daily Telegraph zitiert eine E-Mail, die ein „hoher Offizier“ nach Hause geschickt habe: „Wir erwarten, dass sich jeder verrückte Terrorist aus dem weiteren Umkreis auf uns stürzt wie die Maden auf den Speck.“