Mobil in der Wirtschaftskrise

Der Autokonzern Ford fährt aufgrund der hohen Nachfrage Sonderschichten in seinem Werk in Köln, der Verkehrsminister organisiert einen Modellversuch für Leihfahrräder

BERLIN/KÖLN ap/dpa ■ Dank der Abwrackprämie will der Autobauer Ford weitere Sonderschichten in seinem Kölner Werk fahren und die Tagesproduktion erhöhen. Die dort vorgesehene Kurzarbeit entfalle, sagte Ford-Deutschlandchef Bernhard Mattes dem Magazin auto motor und sport.

„Ab dem 20. April erhöhen wir die Tagesproduktion weiter von 1.750 auf 1.850 Autos“, so Mattes. Falls die Nachfrage weiter steige, könne man mit Sonderschichten und einer erneuten Anhebung der Tagesproduktion reagieren. In Köln werden die seit Einführung der Abwrackprämie besonders begehrten Modelle Fiesta und Fusion gebaut. Im Ford-Werk in Saarlouis bleibt es laut Mattes allerdings bei der geplanten Kurzarbeit an 20 Tagen im ersten Halbjahr.

Den Rückgang der Aufträge aus Europa will Ford durch einen Abbau der Leiharbeit auffangen. Am Standort Köln seien 500 Verträge im vergangenen Jahr nicht verlängert worden, in Saarlouis seien es 200.

Unterdessen will Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) 10 Millionen Euro für Leihfahrräder zur Verfügung stellen. Die Initiative soll es Bürgern ermöglichen, zum Beispiel von der Bushaltestelle nach Hause oder ins Büro zu radeln und auf das Auto ganz zu verzichten, teilte das Ministerium am Karfreitag mit. „Kein Stau, keine lästige Parkplatzsuche, weniger Lärm, weniger Kohlendioxid und mehr körperliche Fitness“, fasst Tiefensee die Vorteile des Modellversuchs zusammen. Dieser läuft vom Herbst dieses Jahres bis Ende 2012. Auch an Touristen soll sich das Angebot wenden.