HIER IST BERLIN

Betr.: Wowi & Schavan

Der gemeine Berliner steht neuerdings in bestem Ansehen. Zumindest im Vergleich zum gemeinen Baden-Württemberger ist er, nach allem was man so liest, eine geistig, sozial und kulturell weiterentwickelte Form. Der Berliner hat ja Klaus „Ich bin schwul undsoweiter“ Wowereit zum Regierenden gemacht. Während es den Ba-Wü’er angeblich beim Gedanken schüttelt, von der unverheirateten, kinderlosen Annette Schavan regiert zu werden. Deshalb redet er sich ein, sie habe „von Wirtschaft keine Ahnung“. Nun kann man selbstverständlich darauf verweisen, dass der Neu-Berliner in der Tat eine weiterentwickelte Form des Ba-Wü’ers ist, allerdings nur in geschätzten 200.000 Fällen. Experten sagen, der Berliner hätte, anders als der gemeine Hamburger, Ole von Beust nicht gewählt, trotz dessen – zumindest für die Merkel-CDU – wahnsinnig progressiver sexueller Orientierung. Zu gediegen! Wowereits zusätzliches Plus – neben Frank Steffel – sei die raffinierte Verbindung von Lichtenrader Provinzialität und Bacardy-Gute-Laune-Mitte-Feeling. Fakt ist: So Zeug wie Wirtschaftskompetenz interessiert in Berlin nun wirklich niemand. Also, falls Ba-Wü Sie nicht will: Kommen Sie nach Berlin, Frau Schavan – und treten Sie gegen Wowereit an. Letztlich ist dem Berliner sowieso alles egal. pu

Der Kaffeehaus-Monolog

Berlin-Kreuzberg, Kochstraße, Stehcafé. Zwei mittelalte Männer, zwei Latte Macchiato.

1. Mann: „Ich bin jetzt 42. Und meine Frau fängt an zu schreien, wenn ich eine Platte auflege.“

2. Mann: (nickt)