Kiep-Aussage im Kanther-Prozess

WIESBADEN rtr ■ Der frühere Schatzmeister der hessischen und der Bundes-CDU, Walther Leisler Kiep, weiß nach eigenen Worten nicht, woher das geheime Auslandsvermögen des hessischen Landesverbandes stammte. „An Schätze kann ich mich wirklich nicht erinnern“, sagte Kiep über seine Zeit als Landesschatzmeister bis 1976 gestern vor dem Wiesbadener Landgericht. Dort müssen sich zur Zeit der frühere Bundesinnenminister Manfred Kanther (CDU) und der ehemalige Schatzmeister des hessischen Landesverbandes, Casimir Prinz zu Sayn-Wittgenstein, wegen des Vorwurfs der Untreue verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen vor, 1983 rund 20,8 Millionen Mark (10,2 Millionen Euro) heimlich ins Ausland gebracht zu haben. Die Herkunft der Gelder ist bis heute unklar. Kiep, von 1971 bis 1992 Bundesschatzmeister und von 1967 bis 1976 Landesschatzmeister der Hessen-CDU, ist bereits wegen Falschaussage in der CDU-Spendenaffäre und wegen Steuerhinterziehung verurteilt.