Bush: Irakkrieg Lehre aus Kampf gegen Nazis

US-Präsident verteidigt auf Staatsbesuch in Großbritannien Gewaltanwendung. Neue UN-Resolution in Vorbereitung

LONDON/WASHINGTON dpa ■ US-Präsident George W. Bush hat gestern in London den Irakkrieg verteidigt und mit dem Kampf gegen Nazideutschland in Vergleich gebracht. In der zentralen Rede seines Staatsbesuchs in Großbritannien sagte er, die Demokratie müsse manchmal mit Gewalt verteidigt werden. Idealismus allein reiche nicht aus. Das sei die Lehre aus dem Umgang mit Hitler-Deutschland, äußerte Bush vor Mitgliedern der britischen Regierung und anderen Ehrengästen.

Wer gegen das militärische Eingreifen im Kosovo oder im Irak sei, müsse sich fragen, ob die Menschen dort jetzt wohl noch lieber unter der Knute von Slobodan Milošević und Saddam Hussein leben würden. „Freiheit und Sicherheit brauchen Verteidiger“, betonte der Präsident.

Am Abend demonstrierten mehrere hundert Menschen vor dem Buckingham-Palast gegen Bushs Besuch. Sie wurden von einem Polizeiaufgebot umstellt.

Unterdessen wurde bekannt, dass die USA an einer neuen UN-Resolution für den Irak arbeiten. Nach einem Bericht der Washington Post soll die Resolution dazu beitragen, zusätzliche Truppen und Geld für den Irak von noch eher abseits stehenden Staaten zu gewinnen.

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