verpasst?
: Müder Tatort

ARD-Tatort „Im Visier“, Sonntag

Max Claudius hält zusammen mit seiner unsympathischen Schwester 51 Prozent der Claudius AG. Bzw. hielt. Jetzt ist er tot. Und die 51 Prozent sind nun im Besitz der Schwester. Leitmayr (Wachtveitl) und Batic (Nemec) müssen herausfinden, wer Claudius ums Leben brachte. Das ist ja eine akzeptable Konstellation, um an einem weiteren Sonntagabend die Zeit totzuschlagen, bis das von Christiansen übernommen wird.

Gestern nicht. Erst ging dieser Krimi nicht los. Dann war er plötzlich ganz woanders – und damit geriet auch der Zuschauer in die schlimmstmögliche Situation: Die todlangweilige Banküberfall-Geiselnahme-Situation. Worum geht es gleich wieder? Die Ermüdung ist so groß, dass man irgendwann sogar das idiotische Alibi der immer unsympathischer werdenden Schwester vergessen hat.

Der Tatort aus München war mal eine Verlässlichkeit: solide, intelligente Unterhaltung. Aber diesmal: Dialoge vom Kleinsten („Hatte er Feinde?“ – „Wer hat das nicht?“), Klischees, Ideenarmut. Vor allem: die üblichen persönlichen Eigenheiten der Polizisten („Leiti!“ – „Nenn mich nicht Leiti.“) langweilen nur noch – am allerschlimmsten bei dem Doofkopf Carlo (Michael Fitz). Der muss nach 20 Minuten weg zu „einem Kurs“. Hoffentlich kommt er nie wieder. pu