DGB: Wahlaufruf an Migranten

KÖLN taz ■ Der Kölner Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) ruft die hiesigen Migranten zur Wahl des Integrationsrates auf, an der man noch bis zum 21. November teilnehmen kann. „Dringend erforderlich wäre langfristig das kommunale Wahlrecht für alle Migranten“, erklärte DGB-Regionalchef Wolfgang Uellenberg-van Dawen. Aber der Integrationsrat sei schon ein wichtiger Fortschritt. Die Frage der Integration sei für Köln eine „Schicksalsfrage“, weil bereits heute jeder fünfte Kölner einen ausländischen Pass habe. Ausdrücklich unterstützt der DGB deshalb Wahllisten, die multikulturell und multiethnisch besetzt sind.

Der DGB-Wahlaufruf wird in deutscher, türkischer und italienischer Sprache über die Betriebe an die Migranten verteilt. An die Stadt Köln appellierte der DGB-Chef, ein deutliches Zeichen gegen Ausländerfeindlichkeit und Rechtsradikalismus zu setzten, indem sie die Wahlberechtigten mit Handzetteln, Anzeigen und in mehreren Sprachen über die Wahl informiert. Vorbild dafür ist die Stadt Bonn: Dort wurden Informationen zur Wahl des Integrationsrates in sieben Sprachen verteilt. tos