hamburg heute
: „Kulturelle Identität fördern“

Zwei Terre des hommes-Aktivisten zeigen Fotos von ihrer Fahrradreise durch Südamerika

taz: Frau Gohl, wie viele Schläuche haben Sie auf ihrer 20.000 Kilometer-Tour verbraucht?

Britta Gohl: Insgesamt mussten wir 42 Löcher flicken, dabei gingen sechs Schläuche drauf.

Haben Sie alle Länder des Kontinents bereist?

Nein, wir waren auf der Andenroute von Argentinien bis Kolumbien unterwegs.

Und haben dabei Hilfsprojekte für Kinder besucht.

Wir haben uns etwa 30 Projekte von Terre des hommes angeschaut. Dabei ging es meist um die Stärkung der Identität von indigenen Völkern, die in Südamerika oft unter Repressionen leiden. Unser Ziel war es, den Kindern kulturelles Selbstbewusstsein zu vermitteln. Dazu sind wir meistens in Schulen gegangen.

Sind Sie auf spezifische Probleme in bestimmten Regionen getroffen?

Ja, in den Ballungszentren haben wir etwa die Auswirkungen der zunehmenden Landflucht gesehen. Unsere Arbeit dort konzentrierte sich auf Gewaltprävention in den Armenvierteln. In Kolumbien stand der Bürgerkrieg im Vordergrund. Wir haben mit ehemaligen Kindersoldaten und Vertriebenen gesprochen.

Was passiert heute auf Ihrer Veranstaltung?

Wir werden Naturaufnahmen und Portraits unserer zweijährigen Tour präsentieren und die einzelnen Projekte vorstellen. Dazu gibt es Original-Töne und landestypische Musik.

INTERVIEW: MIC

„Südamerikas Vielfalt erfahren“, 19 Uhr, Goethe-Saal im Logenhaus, Welckerstraße 8

Fotohinweis:BRITTA GOHL, 31, Sozialpädagogin und Aktivistin