Pole Position

Im Vorfeld des grünen Landesparteitags hat der Kampf um aussichtsreiche Listenplätze bereits begonnen

Klar ist vor allem eins: Selbst bei einem Wahlsieg mit einem Ergebnis über der Zehn-Prozent-Marke wird die grüne Landtagsfraktion kaum wachsen. Die Verkleinerung des Landtags von 201 auf 183 Sitze wird dazugewonnene Prozente auffressen. Umso härter tobt auch bei den Grünen der Verteilungskampf – gerade einmal die ersten 16 Sitze der Landesliste gelten als sicher. Zwar werden die Abgeordneten Ute Koczy, Marianne Hürten, Brigitte Hermann ebenso wie der ehemalige verkehrspolitische Sprecher Peter Eichenseher ihren Platz im Landtag räumen und Platz für Nachrücker machen. Um einen Platz im Landtag aber werden sich am 27. und 28. November auf dem Dortmunder Landesparteitag der Grünen sich 55 Mitglieder bewerben. Viel Konkurrenz für altgediente Abgeordnete also.

Als gesetzt gilt bisher nur der Fraktionsvorstand um die Vorsitzende Sylvia Löhrmann und ihre Vertreter Reiner Priggen und Barbara Steffens und den parlamentarischen Geschäftsführer Johannes Remmel. Ebenso in den Landtag gewählt werden dürften die beiden Ressortchefs Bärbel Höhn und Michael Vesper, die bereits Anfang der achtziger als Spitzenkandidaten der Partei kandidierten. Danach aber könnte die Luft schon eng werden: Als gefährdet gilt die Nominierung der Innenpolitikerin Monika Düker, der wissenschaftspolitischen Sprecherin Ruth Seidl wie der Migrations- und Rechtsexpertin Sybille Haußmann.

Starke Konkurrenz hat auch Städtebauexperte Thomas Rommelspacher: Gegen den Essener tritt Kai Gehring von der grünen Jugend an. Als aussichtsreich gelten auch die Kandidaturen von Horst Becker, der dem Kreisverband Rhein-Sieg seit 20 Jahren Rekordergebnisse sichert, und der Dortmunder Fraktionschefin Daniela Schneckenburger. Die Spitzenkandidatin holte bei der Wahl zum Oberbürgermeister sieben, die grüne Partei dagegen respektable elf Prozent. WYP