Arbeitsverbot für al-Arabia im Irak

Irakischer Regierungsrat schließt Büro von al-Arabia wegen „Anstiftung zumMord“. Anschläge werden trotz irakischen Aufrufs zur Waffenruhe fortgesetzt

BAGDAD afp ■ Der von den USA eingesetzte irakische Regierungsrat hat ein Arbeitsverbot gegen den arabischen TV-Nachrichtensender al-Arabia in Irak ausgesprochen. Die von Dubai aus sendende Station habe sich mit der Ausstrahlung eines Tonbandes von Expräsident Saddam Hussein der Anstiftung zur Gewalt gegen die US-Truppen schuldig gemacht, sagte der amtierende Ratsvorsitzende gestern in Bagdad. Das Gremium werde den Sender zudem vor irakischen Gerichten verklagen. Dies sei die erste Klage gegen ein Medium in Irak seit dem Sturz Saddam Husseins. Zwar sei die Meinungsfreiheit garantiert, „Anstiftung zum Mord“ sei jedoch „in jedem Land der Welt verboten“. Unklar blieb, für welchen Zeitraum das Verbot gelten sollte.

Zum Ende des Fastenmonats Ramadan kam es trotz eines Aufrufs des Chefs der sunnitischen Religionsverwaltung auch gestern wieder zu Angriffen auf die Besatzungstruppen. Eine Sprecherin der US-Armee teilte mit, bei einem Angriff mit einer Sprengladung und leichten Waffen auf einen Militärkonvoi in der nordirakischen Erdölstadt Mossul sei ein Soldat verletzt worden. Am Sonntag waren in Mossul zwei US-Soldaten getötet worden. In Bagdad beschossen unbekannte Täter mit einer panzerbrechenden Rakete einen US-Militärkonvoi.