: Jenseits der Untiefen
Heute im Freizi Friesenstraße: Die Creep Rocker The Vaz
Der Vaz ist eigenlich ein analoger Synthesizer, oder, um korrekt zu sein, die Softwareemulation eines solchen. In Internet-Foren wird der Vaz für seine antikes Knistern gelobt – „moogesque“ klinge das, wie man‘s kennt vom großen, legendären Moog-Synthesizer.
The Vaz nun kommen aus New York. Paul Erickson und Jeff Mooridian blieben von der Noiseband Hammerhead übrig, und ohne den Untiefen eines 80er-Revivals auch nur nahe zu kommen, überrascht die aktuelle Veröffentlichung „Dying to Meet You“ mit einem Hang zum Wave. Der Verzicht auf den Bass verleiht der Musik einen eigentümlichen Zusammenhalt. Mitunter klingen Vaz ein wenig so, als hätte man Sonic Youth des gütigen Lächelns von Thurston Moore beraubt. Die meist kurzen Songs wirken traumatisierend – nicht zufällig bemüht das Duo die Genrebezeichnung Creep Rock.
Streng am Songformat orientiert arrangieren The Vaz ihre Stücke oft gegenläufig, wobei das alte Spiel mit laut/leise oder langsam/schnell nie nach aufgesetztem Konzept klingt. So gelingt es Vaz, depressive Musik zu machen, die stets kurzweilig (und manchmal sogar gut gelaunt) daherkommt.
Tim Schomacker
heute um 21 Uhr im Freizi Friesenstraße
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