frauen und männer 2003
: Warum die, warum nicht ich?

Der Bachelor ist eine Fernsehserie. Oder mehr? „Hundert Jahre Frauenemanzipation – umsonst?“, sorgt sich selbst das Männermagazin „Spiegel“. Eine kleine Einstimmung auf die heutige Sendung (RTL, 21.15 Uhr).

1. Der Bachelor (29) ist ein ganz lieber Junggeselle, sitzt in der „Domaine La Dilecta“ (Südfrankreich) und darf sich aus 25 Frauen eine raussuchen. Um mit ihr, na ja, in dieser Serie sagt man, „mehr Zeit zu verbringen.“ Die Wahl zieht sich über sechs Wochen und sieben Folgen.

2. Die Frauen sind übrigens keine Frauen, sondern „Damen“.

3. Der Bachelor findet alle Damen wahnsinnig interessant.

4. Alle Damen finden den Bachelor wahnsinnig interessant.

5. Alle Damen haben eine wahnsinnig interessante Art, „Bätschälär“ auszusprechen.

6. In der ersten Folge musste der Bachelor leider schon entscheiden, mit welchen wahnsinnig interessanten Damen er keine Zeit verbringen will.

7. Das ist keine leichte Aufgabe, denn die Damen sind nicht nur alle um die Mitte 20 – sie sehen alle gleich toll aus. Vor allem sehen sie gleich aus.

8. Ausnahmen: eine Art Pamela-Anderson-Dame. Eine Kurzhaar-Dame, Typ: burschikos. Mit beiden will der Bachelor nicht mehr Zeit verbringen. Mit einer uralten Blondinen-Dame (33) auch nicht.

9. Dann ist da noch eine der insgesamt zwölf blonden Damen. Die ist nicht nur interessant, sondern geht gekonnt mit erotischen Andeutungen um.

10. Was?

11. Diese Dame hat einen mords Push-up-Ausschnitt.

12. Sie bekam die erste Rose.

13. Der sanfte Bachelor muss beim Erwählen der jeweiligen Dame hauchen: „Möchtest du diese Rose?“ Vorbild ist hier offenbar der Sänger der Kastelruther Spatzen.

14. Dann muss die jeweilige Dame zurückhauchen: „Sehr gerne.“ Oder: „Gerne“.

14. Die erwählten Damen müssen die unerwählten Damen überlegen anlächeln.

15. Die unerwählten Damen müssen kucken, wie man halt kuckt, wenn man unerwählt ist.

16. In den Gesichtern der unerwählten Damen muss die jahrtausendealte Frage stehen: Warum die, warum nicht ich? PU