Neue Filme
: Diese Woche neu im Kino

MASTER AND COMMANDER: Alhambra, Astra, Cinemaxx Colosseum + Hohenschönhausen + Potsdamer Platz, Cinestar Hellersdorf + Sony Center + Tegel, Cubix Ufa-Palast, Karli, Kinocenter Spandau, Kosmos, Rollberg, Titania, UCI Kinowelt Friedrichshain + Gropius Passagen + Le Prom + Potsdam + Zoo Palast, Ufa-Palast Treptower Park, Ufa-Royal. OPENING NIGHT: fsk, Hackesche Höfe

Master and Commander

USA 2003, Regie: Peter Weir. 138 Min.

Mit „April 1805“ und „Napoleon ist Herr über Europa“ kündigen die ersten Sekunden den historischen Hintergrund an. Irgendwo im südlichen Atlantik betreten wir die HMS „Surprise“, um das Kriegsschiff in den folgenden Stunden nur für wenige Minuten noch einmal zu verlassen. Ehe wir den Namen des Kapitäns, „Lucky“ Jack Aubrey (Russell Crowe), erfahren, stellt die Kamera eingebrannte Kosenamen der Kanonen vor, denn die werden ja gebraucht beim Kampf der tapferen Briten gegen französische Freibeuter. Aber in seinen schönsten Momenten jenseits der Kameradenherrlichkeit ist der Film ein Seestück ohne Ziel; in den klügsten Augenblicken deutet er die Wechselbeziehung zwischen Naturwissenschaft und Kriegsführung an. Gleichwohl dürfen auch hier wieder Jungs in der Initiationsmaschine Krieg zu Männern heranwachsen, selbst wenn der Preis da- für an ihren Körpern abzulesen ist.

Opening Night

USA 1977, Regie: John Cassavetes. 147 Min.

„Opening Night“, der nun 25 Jahre nach seiner Berlinale-Premiere wieder zu sehen ist, ist vielleicht derjenige von Cassavetes’ Filmen, der dessen Begriff von „Wahrhaftigkeit“ am nächsten kommt. Der Film liefert perfektes Anschauungsmaterial für einige grundsätzliche Ausführungen des 1989 verstorbenen Schauspielers und Regisseurs über sein Kino. Denn letztlich erzählt „Opening Night“ von einer typischen Cassavetes-Arbeitssituation: ein Schauspieler-Ensemble ist eingepfercht auf engstem Raum, die Egos und Komplexe sind exponiert, die Nerven liegen blank. Ein großer Teil des Films schildert die Proben für eine Theaterpremiere.