WestLB-Vorstand unter Verdacht

KÖLN taz ■ Wegen des desaströsen Kreditengagements der WestLB beim britischen Fernsehverleiher Boxclever hat die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen die damaligen Verantwortlichen der Landesbank eingeleitet. Nach Prüfung der durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht vorgelegten Unterlagen und Klärung kreditfachlicher Vorfragen habe die Behörde den „Anfangsverdacht einer Untreue“ bejaht, teilte Oberstaatsanwalt Bernhard Englisch gestern mit. Weitere Auskünfte könnten jedoch auch mit Blick auf die im Kreditwesengesetz verankerte Schweigepflicht nicht erteilt werden. Es verlautete jedoch, dass sich die Ermittlungen gegen die WestLB-Vorständler richten, die das hochriskante Geschäft 1999 abgesegnet hatten, darunter auch der damalige Vorstandschef Friedel Neuber. Es geht darum, ob die Bankmanager wussten, dass für die Kreditvergabe keine ausreichenden Sicherheiten vorhanden waren. Der Großkredit führte 2002 zu einer Wertberichtigung von rund einer halben Milliarde Euro. Die WestLB will mit den Ermittlern „kooperativ zusammenarbeiten“. PAB