Jugend wird geholfen

Grippewelle hebelt im Auschuss die große Koalition aus

Bremen taz ■ Der Jugendhilfeauschuss hat am Freitag die Fusion der Erziehungsberatung mit dem schulpsychologischen Dienst zur Kenntnis genommen. Die umstrittene Neuerung geht auf einen Vorschlag des Rechnungshofes zurück, der „Doppelstrukturen“ bei den beiden Diensten ausgemacht hat. Personalräte sprechen dagegen von unterschiedlichen Zielsetzungen der Beratung.

Darüber hinaus beschäftigte sich der Jugendhilfeausschuss erneut mit dem so genannten Anpassungskonzept, das die Finanzierung der Jugendarbeit freier und öffentlicher Träger regelt. Die Grippewelle war schuld, dass die Mehrheit der Koalition, die auch hier sonst für absehbare Ergebnisse sorgt, kippte. Wegen fehlender SPD-Abgeordneter hatten Grüne und Jugendarbeits-Träger eine Mehrheit und stimmten für eine rund 30-prozentige Erhöhung des Etats.

Hintergrund ist die von Jugendverbänden aufgestellte Forderung, dass zehn Prozent der Mittel, die die öffentliche Hand für die gesetzlichen Pflichtaufgaben der Erziehungshilfe aufbringt für präventive Arbeit genutzt werden sollten. Da erstere in Bremen deutlich gestiegen sind, votierten Grüne und Träger für eine Aufstockung der freiwilligen Ausgaben.

SPD-Mann Frank Piertzok bezeichnete die Forderung als „unrealistisch“. „Im Haushalt ist das ohnehin nicht darstellbar“, kommentierte er die Ausnahmeabstimmung. hey