die anderen über Terror auf den Meeren, Bush im Irak und den düsteren Schatten des starken Euro
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Le Monde meint zur Terrorgefahr auf den Meeren: Und wenn das weltgrößte Passagierschiff, die britische „Queen Mary 2“, die Anfang 2004 in See sticht, Ziel von Terroranschlägen wird? Dieses Szenario ist nicht nur der Fiktion zuzuordnen. „Die Frage ist nicht ob, sondern wann es zu Terrorakten auf See kommen wird“, ist sich Admiral Alan West von der Royal Navy sicher. Die großen Kreuzfahrtschiffe, Tanker, Frachter – speziell diejenigen, die mit radioaktivem Material wie Plutonium beladen sind –, aber auch die großen Bohrinseln, sind heute mehr als früher zu potenziellen Zielen von Terroristen geworden.

Die österreichische Kronenzeitung kommentiert den Truppenbesuch George W. Bushs im Irak: Der Weihnachtsmann kam schon zu Thanksgiving. In einer brillanten Propagandaoperation brachte es Bush mit seinem Überraschungsauftritt am Bagdader Flughafen fertig, den TV-Stationen weltweit endlich einmal freundliche und positive Bilder aus dem Irak zu liefern. Wie er da von seinen Soldaten umjubelt wurde, ihnen Truthahn servierte und dabei selbst – mit Tränen in den Augen – zu patriotischer Hochform auflief, das ist Material, mit dem sich gut wahlkämpfen lässt.

Kommersant aus Moskau meint dazu: Schon jetzt wird der Blitzbesuch des Präsidenten im Irak als die gelungenste PR-Aktion des Weißen Hauses in der Geschichte bezeichnet. Zum Vergleich fallen den amerikanischen Medien nur die beiden unerwarteten Besuche von Präsident Lyndon B. Johnson 1966 und 1967 in Vietnam ein. Das ist natürlich nicht das, was der US-Präsident wollte – ausgerechnet mit Vietnam in Verbindung gebracht zu werden. Wie hoch der Propagandaeffekt der Reise ist, wird sich in nächster Zeit zeigen, wenn die neuesten Umfragen zum Krieg im Irak veröffentlicht werden.

Die Mailänder Zeitung Corriere della Sera zum starken Euro: Der Aufstieg der gemeinsamen europäischen Währung, die auch gegenüber dem japanischen Yen stärker wurde, scheint nicht ein solides Europa bei wirtschaftlich guter Gesundheit widerzuspiegeln, sondern eher die Grenzen zu markieren und einen Schatten auf die Zukunft zu werfen. Und das umso mehr, als nach den neuesten Zahlen über eine wachsende Inflation wieder die Ängste vor einer Zinserhöhung aufkommen. Dabei handelt es sich um eine Möglichkeit, die einen wirtschaftlichen Wiederaufschwung in Euroland zum Ersticken bringen könnte, der ohnehin, verglichen mit dem Aufschwung in Amerika, langsam und schwierig erscheint.