Ermittlungen gegen Eberhard Brandt bestätigt

BILDUNGSKRITIKER Niedersächsisches Landeschulamt leitet Disziplinarverfahren gegen GEW-Chef ein

Gegen den niedersächsischen GEW-Chef Eberhard Brandt ist nun doch ein Disziplinarverfahren eingeleitet worden. Nach Angaben der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) wurde der Gesamtschullehrer am Mittwoch von der Landesschulbehörde über die Vorwürfe informiert. Er soll für zu viele Stunden freigestellt worden sein. Das Disziplinarverfahren sei am Dienstag eingleitet worden, hieß es – einen Tag, nachdem der Focus über den Fall berichtet hatte.

Brandt hat für den heutigen Donnerstag eine Stellungnahme angekündigt. Bereits am Dienstag hatte er einen Strafantrag gestellt – wegen Verbreitung von Falschaussagen. Er gilt einer der Hauptkritiker der niedersächsischen Schulpolitik.

Wie am Mittwoch bekannt wurde, soll die Landesschulbehörde bereits seit Herbst 2008 gegen Brandt ermitteln. Aus dem Kultusministerium verlautete, die GEW habe damals angeboten, von Brandt nicht gegebene Unterrichtsstunden rückwirkend zu bezahlen. Dies habe zu einer Überprüfung seiner Unterrichtstätigkeit geführt. Am 27. März sei das Disziplinarverfahren beschlossen worden.

Wie die internen Vorgänge aus der Landesschulbehörde an die Presse gelangten, ist bisher nicht bekannt. Die schulpolitische Sprecherin der Grünen, Ina Korter, nannte die Rolle der Landesregierung „dubios“. Es sei unverständlich, warum die Vorwürfe nicht im Vorfeld aufgeklärt worden seien. (dpa/ap)