Atomgegner vorm Kölner Kadi

DATTELN/KÖLN taz ■ Drei Atomkraftgegner müssen sich heute vor dem Kölner Amtsgericht verantworten, weil sie im Mai 2003 in Datteln einen Castor-Transport auf dem Weg in die französische Wiederaufbereitungsanlage La Hague blockiert haben sollen. Die Beschuldigten hatten vom Bundesgrenzschutz Bußgeldbescheide über jeweils 500 Euro erhalten. Gegen die Bescheide legten sie Widerspruch ein, der nun vor dem Kölner Amtsgericht verhandelt wird.

Unmittelbar vor dem Prozess ist bei der taz ein „Bekennerschreiben“ eines „Kommando Emscher-Lippe“ eingegangen. Die anonymen Verfasser bekennen sich darin zu der Castor-Blockade und bezeichnen die Ermittlungen gegen die drei Atomkraftgegner als „schlimmes Versehen“: „Die Beschuldigten waren zumindest am Bahnübergang Datteln-Becklem am Morgen des 14.05.2003 an keiner Castorstoppaktion beteiligt“, heißt es in dem Schreiben, das auch an das Kölner Amtsgericht, eine Anwaltskanzlei und den Sozialdienst katholischer Frauen in Lüdinghausen gerichtet ist. TOS