Ebbe im Körbchen

Braunschweigs Basketballer in Nöten: Der Bundesligist muss nicht nur Punkte, sondern auch Geld sammeln

Braunschweig taz ■ Braunschweigs Basketballer müssen trotz aller Dementis Geld ins Körbchen stopfen. Sonst droht der Stadt der Verlust eines Zugpferdes – der VW-Halle nämlich. Der Zeitpunkt ist überraschend, der Fakt hingegen kaum. Wenn nicht schnell weitere Sponsoren Geld in die Kasse bringen, drohe im Frühjahr die Insolvenz, berichtete die Braunschweiger Zeitung über die finanzielle Situation beim Bundesligisten BS/Energy Braunschweig.

Dass die Basketballer seit knapp vier Jahren von der Stadt subventioniert werden, ist bekannt. Nicht umsonst heißt der wirtschaftliche Träger StadtSport Braunschweig GmbH. Mit dem Engagement soll eine wichtige Säule für das Nutzungskonzept der VW-Halle erhalten bleiben: Bei einer Pleite der Basketballer würde der einzige Partner aus dem Sport wegfallen, der die Halle regelmäßig bespielt.

So ist es kaum verwunderlich, dass Aufsichtsrat und Gesellschafter prompt nach der Spekulation über eine Etatunterdeckung von 450.000 Euro, die sich bis Saisonende auf eine Million erhöhen könnte, dementierten. „Die entstandene Deckungslücke für die laufende Saison des Bundesligisten ist bereits geschlossen worden. Für die Deckung der in den vergangenen vier Jahren aufgelaufenen Verluste (die sich etwa auf eine Million belaufen sollen, d. Red.) wird ein Konzept kurzfristig erarbeitet.“

Die Lösung dieses Problems der Altschulden habe aber keinen Einfluss auf die Saison 2004/05, heißt es weiter. In einer turnusmäßigen Aufsichtsratssitzung sollen Modelle erarbeitet worden sein, die die Altschulden reduzieren. Dazu werden Sponsoren gesucht, die in einer neuen Trägergesellschaft Verantwortung übernehmen sollen, um den Standort zu halten.

Der Präsident des Stadtsportbundes, Franz Matthies, wäre erleichtert über eine neue Struktur, berichtet die Braunschweiger Zeitung: „Der Stadtsportbund sollte in großer Not vier Monate einspringen. Daraus sind vier Jahre geworden.“ Das Konstrukt sei dem Profisport Basketball nie angemessen gewesen. Es wird also höchste Zeit für die Tabellenvorletzten, nicht nur Punkte, sondern auch Geld zu sammeln. fog