NEUE STAMMZELLEN
: Rückprogrammierte Mäusezellen

CAMBRIDGE | Einer deutsch-amerikanischen Forschergruppe ist ein Durchbruch in der Stammzelltechnik gelungen. Die Biologen programmierten Zellen aus dem Bindegewebe von Mäusen in eine Art embryonale Stammzellen zurück, ohne dafür Gene in die Mäusezellen einzuschleusen. Professor Hans Schöler vom Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin in Münster und seine US-Kollegen gaben lediglich einige Proteine zu den Zellen. Die Proteine stellten die Lebensuhr der Zellen zurück. Die so gewonnenen piPS-Zellen (protein-induced pluripotent stem cells) entwickelten sich in die drei grundlegenden embryonalen Strukturen, aus denen später alle Organe und Gewebe hervorgehen. Sie könnten eines Tages ein Ersatz für die ethisch umstrittenen embryonalen Stammzellen werden. Auf dieses Verfahren haben viele Forscher hingearbeitet. Das Team unter Leitung von Sheng Ding vom Scripps Research Institute in Kalifornien beschreibt die Arbeit im Journal Cell Stem Cell. „Das ist genial“, lobte Professor Wolfgang-Michael Franz vom Uni-Klinikum Großhadern in München. „Das ist ein ganz wichtiger Durchbruch auf dem Gebiet der Rückprogrammierung.“ (dpa)