Rasch zugelangt

Die Zeitschrift „Gut angelegt“ über die Finanznöte Hamburgs feiert morgen im Buttclub Release-Party

Es gibt eine Zeitschrift mit 24 Seiten, ohne Werbung, in der kluge Artikel stehen, die liebevoll layoutet und mit entzückenden Aufnahmen aus der Geschichte Hamburgs versehen wurde und die dann nicht einmal etwas kostet. Die gibt es wirklich. Inzwischen schon zum zweiten Mal. Nur dass sie ihren Namen gewechselt hat. Hieß die erste Ausgabe noch Breit aufgestellt wurde die eben erschienene (und bereits schon fast wieder vergriffene) Gut angelegt benannt.

Entwickelt hat sich das Projekt nach dem Rauswurf Christoph Twickels als Chefredakteur der Szene Hamburg, unter anderem weil er sich weigerte, die Titelseite an Anzeigenkunden zu verkaufen. Aus Protest produzierten ehemalige und aktuelle Schreiberinnen und Schreiber des Stadtmagazins Breit aufgestellt und verwandten endlich einmal diese Marketing-Standardfloskel korrekt. Die neueste Ausgabe, die in einer Auflage von 3.500 in Kneipen, Theatern, Universitäten und ähnlichen Lokalitäten ausliegt, widmeten die Autorinnen und Autoren nun in gekonnt analytischer Weise den Finanzproblemen der Freien und Hansestadt Hamburg.

Um die Druckkosten wieder einzuspielen – alle anderen kostenintensiven Schritte von der Texterstellung über das Layout bis hin zur Verteilung wurden ehrenamtlich übernommen – wird morgen Abend im Buttclub die Release-Party gefeiert. Daselbst gibt es auch die letzten raren Exemplare der Ausgabe und, wie die Veranstalter zugesichert haben, dieses Mal auch kaltes Bier. Eberhard Spohd

morgen, 21 Uhr, Buttclub, Hafenstr. 126