Wald leidet mit

Gutachten mahnt Umweltprüfung für Wohnungsbau in Wohldorf-Ohlstedt an. Naturschutzgebiet bedroht

Bevor auf der grünen Wiese an der Hoisbütteler Straße in Wohldorf-Ohlstedt 250 Wohnungen gebaut werden, muss untersucht werden, wie sich dieses Vorhaben auf das benachbarte europäische Naturschutzgebiet Wohldorfer Wald auswirkt. Mit dieser Forderung sieht sich der Umweltverband BUND jetzt durch ein Gutachten des Kieler Instituts für Landschaftsökologie bestätigt. Eine Vorprüfung der Baubehörde, die im Ergebnis eine erhebliche Beeinträchtigung des Wohldorfer Waldes ausschloss, habe „nicht alle relevanten Aspekte berücksichtigt“.

Das Naturschutzgebiet Wohldorfer Wald ist als Schutzgebiet nach der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie der Europäischen Union vorgeschlagen und als EU-Vogelschutzgebiet ausgewiesen worden. Bei Bauvorhaben in seiner Umgebung muss daher geprüft werden, ob sie einzeln oder zusammen mit anderen Projekten dem Schutzgebiet schaden würden. Bei dem Bebauungsplan Wohldorf-Ohlstedt 13/14 hat dies die Baubehörde von vornherein verneint – zu Unrecht, wie der Gutachter Ulrich Mierwald meint.

Der Biologe monierte, aus dem Text der Vorprüfung gehe nicht hervor, ob alle anderen Projekte berücksichtigt worden seien, die sich auf das Schutzgebiet auswirken und kombiniert einen fatalen Effekt haben könnten. Die Behörde habe nicht ausreichend untersucht, wie sich die Bebauung auf die Grundwasserverhältnisse im Wald auswirken würde. Störungen des Naturschutzgebietes durch eine Zunahme von Spaziergängern, und streunende Katzen, die Vogelnester ausräumen, seien zu gering veranschlagt worden. Überdies müssten die Lebensbedingungen der Waldschnepfe in der Nachbarschaft verbessert werden. Gernot Knödler

Dieser und andere Bebauungspläne in den Walddörfern sind heute Abend Thema im Wandsbeker Planungsausschuss: 18 Uhr im Bezirksamt