SOZIALDEMOKRATEN FÜHREN

Zu den rumänischen Parlaments- und Präsidentschaftswahlen am 28. November treten 12 Kandidaten für das Amt des Staatspräsidenten und 57 Parteien an. Chancen, gewählt zu werden, haben nur zwei Präsidentschaftskandidaten und vier Parteien bzw. Wahlbündnisse. In Umfragen liegen die Sozialdemokraten (PSD) mit rund 40 bis 43 Prozent vorn. Mit einer Partei im westlichen Sinn hat die PSD wenig gemein. Sie gleicht einer oligarchischen Organisation, die das Land von der Spitze bis in seine kleinsten Verwaltungseinheiten beherrscht. Rumänische Politologen sehen die PSD als „Klientelpartei“, die die „Interessen verschiedener lokaler ökonomischer Gruppierungen repräsentiert“.Das liberaldemokratische Bündnis „Recht und Wahrheit“ kommt im Vergleich nur auf 32 bis 38 Prozent. Auch im Präsidentschaftsrennen führt der Regierungschef Adrian Nastase vor dem oppositionellen Bukarester Bürgermeister Traian Basescu. Die rechtsextreme Großrumänien-Partei (PRM) des antisemitischen Politikers und ehemaligen Ceaușescu-Hofdichters Corneliu Vadim Tudor könnte mit 10 bis 14 Prozent ins Parlament einziehen – würde damit aber einen wesentlichen Teil ihrer bisherigen Mandate verlieren. Um seinen Einzug ins Parlament bangen muss hingegen der Verband der ungarischen Minderheit (UDMR) – die Organisation könnte an der Fünfprozenthürde scheitern. KV