Angriff auf Grüne Zone

Vier britische Sicherheitsdienstler sterben. Weiter Kämpfe in Falludscha. Unklarheit über entdecktes Chemielabor

BAGDAD ap/rtr/afp ■ Irakische Rebellen haben das Sperrgebiet der Grünen Zone angegriffen und vier Mitarbeiter einer britischen Sicherheitsfirma erschossen. Mindestens 12 Menschen wurden bei dem Überfall am Donnerstag verletzt, wie ein Sprecher der Firma Global Risk Securities gestern mitteilte.

Unterdessen ist der Aufstand in Falludscha auch rund vier Wochen nach Beginn der Offensive noch nicht restlos niedergeschlagen. Bei der Durchsuchung eines Hauses in der westlich von Bagdad gelegenen Stadt wurden zwei US-Soldaten von Rebellen erschossen, wie US-General John Sattler gestern mitteilte. Aufseiten der Rebellen wurden nach US-Angaben drei Männer getötet. Bislang sei etwa die Hälfte aller Häuser in Falludscha durchsucht und gesichert worden, sagte Sattler.

In Falludscha soll ein Labor zur Herstellung chemischer Waffen, unter anderem auch von Milzbranderregern, entdeckt worden. Dies sagte Sicherheitsminister Kassim Daud am Donnerstag in Bagdad. Die US-Truppen hatten am Mittwoch erklärt, sie hätten in Falludscha ein Banner der Extremistengruppe al-Sarkauis in einem Chemielabor gefunden. Es gebe aber keine Anzeichen dafür, dass das Labor zur Herstellung von Chemiewaffen genutzt worden sei. Unklar war, ob Daud und die US-Truppen von demselben Labor sprachen. Ex-UN-Chefwaffeninspekteur Hans Blix bezweifelte inzwischen, dass in der von Daud genannten Einrichtung Chemiewaffen hergestellt worden sein können.

Laut Daud sind seit Beginn der Offensive in Falludscha mehr als 2.000 Menschen getötet worden. 1.600 Menschen seien inhaftiert worden. Wie viele der Opfer Aufständische und wie viele Zivilisten waren, sagte Daud nicht.