Korruptionsverdacht gegen Sohn von Annan

Kojo Annan arbeitete im Irakprogramm „Öl für Lebensmittel“. Und erhielt auch nach Ausscheiden Geld von Firma

NEW YORK dpa ■ UN-Generalsekretär Kofi Annan ist wegen des Korruptionsverdachts gegen seinen Sohn im Zusammenhang mit dem Irakhilfsprogramm „Öl für Lebensmittel“ in Bedrängnis geraten. UN-Sprecher Fred Eckhard bestätigte am Wochenende, dass Kojo Annan bis Februar 2004 regelmäßig Zahlungen von einer Schweizer Firma erhielt, die von den UN mit der Abwicklung von Teilen des Milliarden von Dollar umfassenden Programms beauftragt worden war. Bislang waren die UN davon ausgegangen, dass Annans Sohn von der Firma Cotecna Inspection Services seit 1999 kein Geld mehr bekommen hatte. Kojo Annan hatte seine bekannte Tätigkeit für das Unternehmen offiziell Ende 1998 eingestellt.

Ein unabhängiger Ermittlungsausschuss unter Leitung des früheren US-Notenbankpräsidenten Paul Volcker untersucht auch die Zahlungen an Annans Sohn, wie dessen Sprecher bestätigte. „Sollte es Sünden des Sohnes geben, dann kann man dafür nicht den Vater anklagen“, sagte Annans Sprecher Eckhard. Annan hatte am Vortag überraschend eine Afrikareise abgebrochen und war nach New York zurückgekehrt, offiziell wegen der Entwicklung im Irak.

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