Allein im Kino

Wie fühlt sich das an? Das erste Mal alleine ins Kino zu gehen war komisch. Es war Freitagabend, meine Freunde waren im Urlaub und ich wollte nicht zu Hause sitzen. Also ging ich ins Kino und schaute mir „Der englische Patient“ an. Während der Vorstellung war das Alleinsein gar nicht tragisch. Unangenehm beobachtet fühlte ich mich im Foyer des Kinos kurz vor dem Einlass in den Saal. Wenn die anderen Besucher im Kreis beisammen stehen und scherzen, dann fühlt man sich für einen kurzen Moment richtig einsam. Man spürt die Blicke und hört ihre Gedanken, wie sie rufen: „Der arme Tropf!“ Ich wünschte mir, dass da jemand gewesen wäre. Oder etwas. Hinter dem ich mich verstecken konnte. Ein nettes Geplauder vielleicht. Da war aber nichts, also musste ich da durch. Warum sollte man das tun? Den Film allein zu sehen war hingegen toll. Ich kam mir das erste Mal so vor, als hätte ich einen Film nicht nur gesehen, sondern auch tatsächlich gefühlt und begriffen. Fazit: Allein ins Kino zu gehen ist eigentlich vollkommen okay. Spätestens wenn weitere Einzelgänger in den Saal kommen, legt sich das anfängliche Unwohlgefühl. LÜN