Diktaturopfer entschädigen

BUENOS AIRES taz ■ Chile plant, tausende von Opfern der Militärdiktatur (1973 bis 1990) oder deren Hinterbliebene zu entschädigen. Präsident Ricardo Lagos kündigte am Wochenende an, dem Kongress ein Gesetz vorzulegen, das vorsieht die Opfer der Diktatur lebenslänglich mit einer Pension von umgerechnet 190 Dollar monatlich zu entschädigen. Daneben sollen die Opfer oder deren Angehörige vom Staat etwa beim Wohnungserwerb oder bei der Gesundheitsversorgung Unterstützung erhalten. Während der von Augusto Pinochet angeführten Diktatur wurden über 3.000 Menschen von den Militärs ermordet. Erst vor zwei Wochen überreichte eine Untersuchungskommission über diese Verbrechen Präsident Lagos ihren Abschlussbericht. Darin sind mehr als 35.000 Zeugenaussagen über politische Haft und Folter dokumentiert. MAL