Annan„enttäuscht“ von seinem Sohn

UNO-Generalsekretär will nichts von fortgesetzten Zahlungen an Kojo gewusst haben

GENF taz ■ Kojo Annan, Sohn von UNO-Generalsekretär Kofi Annan, hat seinem Vater nach dessen Darstellung verheimlicht, dass er bis zum Februar 2004 Zahlungen der Genfer Firma Contecna erhalten hat, die von 1998 bis 2003 einen lukrativen Auftrag der UNO zur Überwachung des Programms „Öl für Nahrungsmittel“ im Irak hatte. Vor Journalisten erklärte Annan Dienstagnacht, bis letzte Woche sei er davon ausgegangen, dass die Zahlungen an seinen Sohn mit dessen Ausscheiden aus der Firma im Dezember 98 geendet hätten. Grundlage dieses Kenntnisstandes in der UNO-Zentrale sei eine schriftliche Erklärung der Contecna gewesen.

Ein Sprecher der Firma erklärte auf taz-Anfrage gestern allerdings, sie habe die Informationen über die bis zum Februar 2004 fortgesetzten Zahlungen an Kojo Annan am 23. August 2004 an die von Kofi Annan berufene Kommission übersandt, die mutmaßliche Korruption im Zusammenhang mit dem Programm „Öl für Nahrungsmittel“ untersucht. Annan erklärte, er sei „sehr enttäuscht und überrascht“ über das Verhalten seines Sohnes und räumte ein, dass die nun bekannt gewordenen Zahlungen bis Februar 2004 „Wahrnehmungsprobleme“ für die UNO und „den Eindruck von Interessenkonflikten und Fehlverhalten“ schaffen. AZU