Frohe Hoffnung

ThyssenKrupp möchte mit Kieler Werft HDW fusionieren und erwartet dafür noch 2004 grünes Licht von der EU

Der vereinbarte deutsche Werftenverbund unter der Führung von ThyssenKrupp wird nach Einschätzung des Essener Konzerns noch 2004 von der EU-Kommission genehmigt werden. Nach Abschluss der wettbewerbsrechtlichen Prüfungen könnten im Januar die Verträge unterzeichnet werden, sagte Vorstandschef Ekkehard Schulz am Mittwoch in Essen. ThyssenKrupp und Deutschlands größter Schiffbauer, die Kieler Howaldtswerke-Deutsche Werft AG (HDW), wollen von 2005 an gemeinsam Kurs auf den Weltmarkt nehmen.

Zunehmende wettbewerbsrechtliche Bedenken der Brüsseler Behörde, von denen am Mittwoch die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtete, sehen die Fusionspartner nicht. Bei HDW verlautete, es gebe „keine Indizien oder Hinweise, dass bezüglich der Fusion Nervosität herrscht“. Laut FAZ arbeiten die beteiligten Unternehmen gezielt auf eine „Beseitigung des Wettbewerbs“ hin. Quelle des Berichts ist ein interner Vermerk aus dem HDW-Management.

Zudem prüft die EU-Kommission nach Informationen der Zeitung inzwischen intensive Vorbehalte gegen den von vielen Experten erwarteten europäischen Werftenverbund, der die nächste Stufe nach einer Fusion von ThyssenKrupp und der Howaldtswerke-Deutsche Werft AG wäre. ThyssenKrupp-Vorstandschef Schulz brachte erstmals öffentlich eine führende deutsche Rolle bei einer EU-weiten Variante ins Spiel. „Wir brauchen keine Mehrheit in dem internationalen Verbund, ich schließe aber auch eine deutsche Mehrheit nicht aus“, sagte Vorstandschef Schulz. Der Essener Konzern betonte zugleich, ein europäischer Werftenverbund sei keineswegs „von den Beteiligten bereits verabredet“. dpa