verpasst?
: Oh Gott, Schavan

„Menschen bei Maischberger“, Di., 23 Uhr, ARD

Es ist doch gut, dass es Maischberger gibt. So weiß man nun, was die Krisenstrategie der Politikerin Annette Schavan war, die Spekulationen über ihre sexuelle Orientierung, vulgo „Lesben-Gerüchte“ (Bild) betreffend. Es gab keine.

Sie wollte „nie Stellung nehmen“, sagte die Kultusministerin von Baden-Württemberg und Kandidatin für das Ministerpräsidentinnenamt. Grund: „Was mich nichts angeht, muß ich nicht kommentieren.“ Richtig? Professionell? Erst als auch sie merkte, dass „begonnen wurde, das zu instrumentalisieren“, entschloss sie sich, „den Stier bei den Hörnern zu packen“. Der Stier sind offenbar jene Männer aus der CDU Baden-Württemberg, die die Flugblätter verteilten. „Man muss auch die CDU schützen“, sagte Schavan. Es war ihr substanziellster Satz des Abends. Ansonsten wollte sie sich nicht mal festlegen, ob es womöglich nicht okay von Heino war, auch nach 1945 noch alle drei Strophen der Nationalhymne zu singen. Da Schavan also so klar die CDU schützt, ist die entscheidende Frage: Wer, außer Gott, schützt Baden-Württemberg? PU